Adobe geht auf wachsende Bedenken bezüglich kontroverser Formulierungen in den neuen Nutzungsbedingungen ein.

Adobe zählt seit langem zu den führenden Unternehmen im Bereich der Unternehmenssoftware, wenn es um die Einführung von generativen KI-Technologien geht. Zu seinen Innovationen gehören das Firefly AI-Bilderzeugungsmodell, die Generative Fill-Funktion in Photoshop und ein neu eingeführter KI-Assistent für Software zur Kundenerfahrung. Diese leidenschaftliche Akzeptanz von KI hat jedoch erheblichen Widerstand von Seiten einiger Benutzer und Adobe Stock-Beitragslieferanten hervorgerufen.

Kürzlich sah sich Adobe Kritik an den Änderungen seiner „Nutzungsbedingungen“ (ToS) ausgesetzt, denen Benutzer zustimmen müssen, um seine Anwendungen weiterhin zu verwenden. Zwar wird in den ToS weitgehend nicht direkt auf KI verwiesen, aber „maschinelles Lernen“ wird erwähnt, was für das Training von KI-Modellen relevant ist.

Aktualisierte Nutzungsbedingungen

Diese Woche informierte Adobe die Benutzer seiner Creative Cloud Suite – über 20 Millionen weltweit – über Änderungen seiner allgemeinen Nutzungsbedingungen. Zu den wichtigsten Änderungen gehören:

- Klarstellung, dass Adobe über automatisierte und manuelle Methoden auf Inhalte zugreifen kann, um diese zu überprüfen (Abschnitte 2.2 und 4.1).

- Modifikationen des Rechts von Adobe, Inhalte bei inaktiven Konten zu löschen (Abschnitt 5.3).

- Eine Verkürzung der Frist für die informelle Beilegung von Streitigkeiten von 60 auf 30 Tage (Abschnitt 14.1).

Nach dem Schließen dieser Benachrichtigung können die Benutzer nicht fortfahren, ohne auf „Akzeptieren und Fortfahren“ zu klicken, was ihre Zustimmung zu den überarbeiteten ToS signalisiert.

Kontroversen um Abschnitt 2.2

Die aktualisierte Formulierung in Abschnitt 2.2 hat auf Social Media, insbesondere auf X, Empörung ausgelöst. Dort heißt es:

„Wir können auf Ihre Inhalte zugreifen, sie ansehen oder anhören… durch automatisierte und manuelle Methoden… unter Verwendung von Techniken wie maschinellem Lernen, um unsere Dienste und Software zu verbessern…“

Viele Benutzer interpretierten dies als Andeutung von Überwachung und der potenziellen Verwendung ihrer Inhalte, einschließlich vertraulicher Materialien, die durch Geheimhaltungsvereinbarungen geschützt sind, zum Training von KI-Modellen.

Besonders der Hollywood-Regisseur Duncan Jones äußerte seinen Unmut auf X, löschte den Beitrag jedoch später.

Erklärungen zu Abschnitt 4.1

In Abschnitt 4.1 wird erläutert, dass Adobe nicht alle nutzergenerierten Inhalte überprüft, jedoch Technologien nutzen kann, um illegale oder missbräuchliche Materialien, wie Kinderausbeutung oder Spam, herauszufiltern.

Die Absicht von Adobe scheint darauf abzuzielen, das Recht zu haben, Inhalte auf seinen Creative Cloud-Konten zu moderieren, um illegale Aktivitäten oder Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen zu verhindern.

Offizielle Antwort

Als Reaktion auf den Widerstand erklärte ein Sprecher von Adobe, dass die Politik des Zugriffs auf Benutzerdaten seit langem besteht. Das Unternehmen stellte klar, dass dieser Zugriff unerlässlich sei, um innovative Cloud-Funktionen wie die Neural Filters in Photoshop und Remove Background in Adobe Express bereitzustellen. Adobe betonte, dass es keine lokal auf dem Gerät eines Benutzers gespeicherten Inhalte überprüft.

Quellen im Umfeld von Adobe bemerkten, dass Inhalte, die in die Creative Cloud hochgeladen werden, hauptsächlich analysiert werden, um Funktionen der generativen KI zu ermöglichen, und nicht, um die Privatsphäre der Benutzer zu beeinträchtigen.

Kurz nach den ersten Bedenken veröffentlichte Adobe einen Blogbeitrag, der bestätigte, dass Firefly AI-Modelle nicht auf Kundeninhalten trainiert werden und dass Firefly stattdessen auf lizenzierten und gemeinfreien Inhalten trainiert wird.

Adobe versicherte den Benutzern, dass es kein Eigentum an den Arbeiten der Kunden beansprucht; die Kunden behalten das Eigentum an ihren Inhalten, die auf Adobes Plattform gehostet werden.

Dennoch wirft die frühere Praxis, Firefly mit Beiträgen von Adobe Stock-Nutzern zu trainieren, weiterhin Bedenken auf. Viele Benutzer erwägen nun, ihre Adobe Creative Cloud-Abonnements aufgrund dieser Unklarheiten in den ToS und des Aufstiegs generativer KI-Technologien zu kündigen.

Wie sich die Situation entwickelt, bleibt abzuwarten, wie stark dieser Widerstand die Geschäftsabläufe von Adobe beeinflussen wird.

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