Supercomputer-Rankings 2023: Intels Aurora und Microsoft erreichen Spitzenleistungen

Frontier, der bahnbrechende Supercomputer am Oak Ridge National Laboratory in Tennessee, behauptet weiterhin seinen Titel als der leistungsstärkste nicht-verteilte Supercomputer der Welt. Laut der neuesten halbjährlichen Top500-Liste hält Frontier, auch bekannt als OLCF-5, diese prestigeträchtige Position seit Juni 2022. Dieses hochmoderne AMD/HPE-System erreicht eine beeindruckende Leistung von 1,194 Exaflops pro Sekunde. Zum Vergleich: Ein Exaflop entspricht der Leistung eines Menschen, der eine Berechnung pro Sekunde über unglaubliche 31,7 Milliarden Jahre durchführt. Mit mehr als 8,6 Millionen Kernen ist Frontier speziell für Hochleistungsrechnen und KI-Anwendungen optimiert. Seine Fähigkeiten unterstützen wichtige Projekte, darunter umfassende Analysen der Lebenszyklen von Kernreaktoren und bedeutende Fortschritte in der Genetik für die Krankheitsforschung. Derzeit ist es der einzige Exascale-Supercomputer auf der Top500-Liste, auch wenn sich dies bald ändern könnte.

Intels Aufstieg

Intel nähert sich mit seinem Aurora-Supercomputer, der in Zusammenarbeit mit dem Argonne National Laboratory entwickelt wurde, schnell Frontier an. Aurora hat kürzlich Fujitsus Fugaku auf den zweiten Platz der Rangliste verwiesen. Obwohl sich Aurora noch in der Inbetriebnahme befindet, wird eine beeindruckende Leistung von 2 Exaflops pro Sekunde nach Abschluss erwartet. Der Supercomputer im Argonne Leadership Computing Facility in Illinois besteht aus 10.000 Servern, die mehr als 21.000 CPUs und außergewöhnliche 60.000 GPUs integrieren. Bemerkenswert ist, dass die für diese Rangliste vorgelegten Ergebnisse nur die Hälfte der vollen Kapazitäten von Aurora zeigten, was darauf hindeutet, dass er Frontier in zukünftigen Bewertungen übertreffen könnte.

Ein bahnbrechendes Projekt auf Aurora beschäftigt sich mit generativer KI, bei dem der Supercomputer eine Version des führenden Sprachmodells von OpenAI, GPT-3, mit einer Billion Parametern betreiben soll. Dieses riesige Modell wird mit einer Fülle wissenschaftlicher Literatur, Programmierquellen und verschiedenen Datensätzen trainiert und stellt eine wertvolle Ressource für Forschende in Bereichen wie Krebsforschung, Klimawissenschaft und Kosmologie dar. Durch die leistungsstarke Max Series GPU-Architektur von Intel kann Aurora umfangreiche Modelle mit nur 64 Knoten verarbeiten. Mit erfolgreichen Demonstrationen des Betriebs mehrerer Instanzen auf 256 Knoten hat das Argonne National Laboratory Auroras Potenzial zur Beschleunigung des Trainings gigantischer Modelle mit Billionen von Token über ein umfangreiches Netzwerk von 10.000 Knoten bewiesen.

Obwohl andere Intel-Beiträge in der Liste nicht das Niveau von Aurora erreicht haben, verdienen sie dennoch Erwähnung. Crossroads vom Los Alamos National Laboratory belegt den 24. Platz, während der neu eingesetzte Dawn Phase 1, der schnellste KI-Supercomputer in Großbritannien, derzeit den 41. Platz einnimmt. Auch SuperMUC-NG Phase 2 am Leibniz Supercomputing Center in Deutschland sichert sich den 52. Platz. Die Top500-Liste hebt zudem das Auftreten von 20 neuen Systemen hervor, die Intels Sapphire Rapids CPUs nutzen, womit Intel die führende CPU unter den Neueinträgen ist. Von den 45 neu hinzugefügten Systemen sind allerdings nur vier mit Intel GPUs ausgestattet.

Microsoft im Aufwind

Microsoft hat ebenfalls einen beachtlichen Fortschritt erzielt. Der auf Azure basierende Eagle-Supercomputer hat sich in die Top drei geschoben und Fugaku auf den vierten Platz verdrängt. Eagle verfügt über 1,12 Millionen Rechenkerne und nutzt sowohl die neuesten Nvidia H100-Chips als auch Intels Xeon Platinum 8480C-Prozessoren. Im August gestartet, wurde Eagle speziell entwickelt, um Zugriff auf umfassende große Sprachmodelle, einschließlich OpenAIs GPT-4, die auf Microsoft Azure gehostet werden, zu ermöglichen. Zusätzlich unterstützt er NDv5-VMs und ist somit das höchstrangierte cloudbasierte System in der Top500-Liste sowie das schnellste System mit H100-Chips unter den Top Ten.

Zusätzliche Einblicke aus der Top500

Unter den Top 10 Supercomputern sind Prozessoren von Intel, AMD und IBM die bevorzugten Wahl für Hochleistungsrechnensysteme. In dieser Elitegruppe verwenden fünf Intel Xeons, zwei nutzen AMD-Hardware und zwei integrieren IBM-Prozessoren. Die Vereinigten Staaten halten mit 161 Supercomputern weiterhin die Führung, weit vor China mit 104 Systemen. Bemerkenswert ist, dass Nordamerika seine Anzahl von 160 auf 171 Supercomputing-Systeme erhöht hat, während Asiens Gesamtzahl von 192 auf 169 gesunken ist. Europa hingegen hat von 133 auf 143 Systeme zugenommen. Obwohl Japan mit Fugaku auf den vierten Platz abrutscht, behält es seinen Status als höchstrangierter Supercomputer außerhalb der USA und zeigt damit seine anhaltende Bedeutung in der globalen Supercomputing-Landschaft.

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