OpenAI hat kürzlich auf eine Klage des ehemaligen Mitbegründers und Konkurrenten Elon Musk reagiert, der behauptet, das Unternehmen habe seine ursprünglichen Prinzipien als gemeinnützige Organisation verlassen. Der Blogbeitrag mit dem Titel „OpenAI und Elon Musk“ wurde vom Führungsteam von OpenAI, darunter Präsident und Vorsitzender Greg Brockman, Chief Scientist Ilya Sutskever, CEO Sam Altman sowie den Mitbegründern Wojciech Zaremba und John Schulman, unterzeichnet. In dem Beitrag heißt es: „Wir beabsichtigen, alle von Elon erhobenen Ansprüche zurückzuweisen.“
Der Kern der Verteidigung von OpenAI besteht derzeit aus stark geschwärzten E-Mails, die darauf hinweisen, dass Musk dem Übergang zu einem Gewinnmodell nicht widersprochen hat, das als notwendig erachtet wurde, um die Finanzierung für die Entwicklung künstlicher allgemeiner Intelligenz (AGI) sicherzustellen. Altman definiert AGI als KI, die die menschliche Intelligenz übertrifft. Musk äußerte Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit von OpenAI, die „Milliarden pro Jahr“ aufzubringen, die erforderlich sind, um mit den KI-Abteilungen von Google, wie DeepMind und Brain, wettbewerbsfähig zu bleiben.
Bemerkenswert ist, dass Musk vorschlug, OpenAI mit Tesla zu fusionieren, um Tesla als finanzielle Ressource für die Unterstützung der AGI-Entwicklung zu nutzen. Die Gründer waren jedoch uneinig über diesen Schritt, was Musks Bereitschaft offenbarte, OpenAI in eine gewinnorientierte Entität zu verwandeln und innerhalb der Struktur mehr Kontrolle zu suchen. Sutskever stellte auch klar, was „offen“ in „OpenAI“ bedeutet, indem er anmerkte, dass Open Sourcing nicht die ursprüngliche Absicht war.
Musk reichte die Klage am 29. Februar ein und beschuldigte OpenAI sowie Altman und Brockman, gegen das „Gründungsabkommen“ der Organisation verstoßen zu haben. Die Klage behauptet, dass sie die interne Struktur von GPT-4 verschleiert und den Zugang dazu, insbesondere für Microsoft, eingeschränkt haben. Bislang wurde kein formelles Dokument des Gründungsabkommens vorgelegt, abgesehen von mehreren E-Mail-Anlagen.
Die Charta von OpenAI, veröffentlicht im April 2018, betont die „breit gefächerten Vorteile“ von KI und AGI, erwähnt jedoch auffällig weder „Open Source“ noch „gemeinnützig“.
Es bleibt abzuwarten, ob dieser Kontext und die bereitgestellten E-Mails ausreichen werden, um Musks Ansprüche vor Gericht abzuweisen.
Wichtige E-Mail-Ausschnitte
Hier sind zentrale Auszüge aus Musks E-Mails, die seine sich wandelnde Perspektive auf OpenAI und die AGI-Entwicklung zeigen:
1. Erwartungen an die Finanzierung
Musk betonte die Notwendigkeit erheblichen Finanzierungsbedarfs und schlug ein anfängliches Engagement von 1 Milliarde Dollar vor, um OpenAI wettbewerbsfähig gegenüber großen Akteuren wie Google zu positionieren.
2. Bedenken hinsichtlich der Konkurrenz
2018 bewertete Musk die Chancen von OpenAI gegen DeepMind und sagte: „Meine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, dass OpenAI für DeepMind/Google relevant ist... liegt bei 0%.“ Er hob die Dringlichkeit erheblicher Mittel hervor.
3. Zusammenarbeit mit Tesla
Musk schlug vor, dass Tesla als „Cash Cow“ für OpenAI dienen könnte, da die Nutzung der Ressourcen von Tesla möglicherweise der einzige Weg sei, um realistisch im KI-Sektor zu konkurrieren.
4. Neubewertung der Offenheit
Angesichts steigender Risiken stellte Musk die Herangehensweise des Open Sourcing von KI in Frage und wies auf potenzielle Gefahren hin, was für eine vorsichtigere Strategie im Verlauf der Entwicklung plädierte.
Fazit
OpenAI bleibt seiner Mission der AGI-Entwicklung verpflichtet, die der Menschheit zugute kommt. Der rechtliche Streit mit Musk unterstreicht die Komplexität und die Herausforderungen, die bei der Verfolgung bahnbrechender Technologien entstehen. Während OpenAI diese rechtlichen Hürden meistert, fokussiert es sich weiterhin auf seine Forschung und die Schaffung sicherer und inklusiver KI-Lösungen.