Wenn Sie bereits beliebte Text-zu-Bild-KI-Kunstgenerierungsdienste wie Midjourney oder OpenAI's DALL-E erkundet haben, ist Ihnen wahrscheinlich das gängige Interface aufgefallen – ein Chatformat, in dem Benutzer Texteingaben machen und Bilder in linearer Folge erhalten. Während dieser Ansatz vielen Nutzern entgegenkommt, kann er die kreativen Möglichkeiten etablierter Künstler und Designer einschränken. Hier kommt das San Francisco ansässige Unternehmen Visual Electric ins Spiel, ein Startup, das nach einer Seed-Runde von Sequoia, BoxGroup und Designer Fund aus der Geheimhaltung hervorgetreten ist. Ihr Ziel ist es, die Erfahrung der KI-Kunstgeneration neu zu definieren.
„Es gibt zahlreiche, workflowspezifische Optimierungen, die für Grafikdesigner und Konzeptkünstler erforderlich sind“, sagte Colin Dunn, Gründer und CEO von Visual Electric, in einem exklusiven Medieninterview. Dunn bringt reichhaltige Erfahrungen mit, da er das Produktdesign der mobilen Website-Plattform Universe leitete und als Leiter des Designs bei dem von Google übernommenen Unternehmen Playspace tätig war.
Visual Electric möchte ein überlegenes Produkt für KI-Kunst und visuelles Design anbieten, das auf unabhängige Designer, interne Branding-Teams und "Pro-Sumer" zugeschnitten ist. Anstatt einen eigenen KI-Bildgenerator zu lancieren, bauen sie auf dem Open-Source-Modell Stable Diffusion XL auf, während es weiterhin zu Urheberrechtsstreitigkeiten mit den Schöpfern Stability AI und Midjourney kommt.
Dunn und seine Mitbegründer – CPO Adam Menges von Microsoft-erworbenem Lobe und CTO Zach Stiggelbout – erkennen, dass in einer Welt, in der Bildgenerierungsmodelle immer weiter verbreitet sind, ein herausragendes Benutzerinterface der Schlüssel zum Erfolg ist. „Wir zielen darauf ab, die beste Produkterfahrung zu bieten“, sagte Dunn. „Wir sind modellunabhängig und können leicht das Modell übernehmen, das die besten Ergebnisse für die Benutzer liefert.“
Visual Electric hebt sich durch ein unendliches virtuelles „Leinwand“-Konzept hervor, welches es den Nutzern ermöglicht, Bilder nebeneinander zu generieren und zu bearbeiten, anstatt in einem linearen Format traditioneller KI-Kunst-Apps zu scrollen. „Kreativität ist nicht linear“, erklärte Dunn. „Man möchte verschiedene Wege erkunden, anstatt sich an einen starren Ablauf zu halten.“
Die App behält ein Texteingabefeld, das nun oben auf dem Bildschirm positioniert ist, und verbessert die Benutzererfahrung mit Autocomplete-Vorschlägen, basierend auf frühem Nutzer-Feedback. Dieses Feature unterstützt Benutzer, die Schwierigkeiten haben, ihre kreative Vision zu artikulieren, und ermöglicht zudem benutzerdefinierte Eingaben.
Visual Electric bietet zusätzliche Werkzeuge zur Modifikation von Bildern an, einschließlich vordefinierter Stile, die verschiedene künstlerische Einflüsse wie „Marker“, „3D-Render“ und mehr widerspiegeln, mit häufigen Updates. Benutzer können bequem das Bildseitenverhältnis über Dropdown-Menüs einstellen, was die App wettbewerbsfähig mit Adobes Firefly 2 KI-Kunstoberfläche macht.
Darüber hinaus verfügt die Plattform über Werkzeuge zur „Remix-Generierung“ von Bildern, die es Nutzern ermöglichen, bestimmte Teile eines Bildes neu zu generieren, sowie über einen Upscaler zur Verbesserung von Detail und Auflösung.
Seit der heutigen öffentlichen Einführung hat Visual Electric bereits mit ausgewählten Designern in der Alpha-Testphase gearbeitet und wertvolles Feedback gesammelt. Dunn verwies auf einen Kunden, der durch die Generierung maßgeschneiderter Bilder für Universitätsmenüs seinen Arbeitsablauf revolutionierte und so den mühsamen Prozess der Suche und Bearbeitung von Stockbildern überflüssig machte.
Ein weiteres herausragendes Feature ist der „Inspiration“-Feed, der KI-generierte Bilder von anderen Nutzern zeigt. Nutzer können darüber fahren, um die Eingaben zu sehen und diese in ihre private Leinwand zu remixen. Dunn betonte die Notwendigkeit eines einheitlichen Tools, das Inspiration und Kreation integriert, ähnlich wie es Plattformen wie Pinterest für visuelle Ideen tun.
Visual Electric bietet heute eine öffentliche Einführung mit verschiedenen Preisoptionen an: einen kostenlosen Plan mit 40 täglichen Generierungen (nur für den persönlichen Gebrauch), einen Standardplan für 20 $ pro Monat (oder 16 $, wenn jährlich bezahlt) für Community-Sharing und schnellere Geschwindigkeiten, sowie einen Pro-Plan für 60 $ pro Monat (oder 48 $, wenn jährlich bezahlt), der höhere Auflösungen und private Generierungsoptionen bietet.
Dieser neue Ansatz stellt die Normen der KI-Kunstgeneration in Frage und fördert Kreativität und Zusammenarbeit auf eine Weise, die traditionelle Schnittstellen nicht bieten können.