Microsoft hat eine neue Funktion namens „Mirroring“ eingeführt, die eine bedeutende Fähigkeit für Unternehmensnutzer der Microsoft Fabric-Plattform darstellt. Diese Funktion ermöglicht es Kunden, externe Datenbanken zu replizieren und sie nahtlos innerhalb der Datenlagerumgebung von Microsoft zu verwalten.
Mirroring hebt sich unter den heute angekündigten Updates hervor, da es den Prozess des Datenaustauschs, selbst aus proprietären Formaten, vereinfacht. Diese Verbesserung konsolidiert nicht nur verschiedene Datenquellen innerhalb von Microsoft Fabric, sondern hilft Unternehmen auch, Kosten zu senken.
Die Einführung von Mirroring verstärkt den Wettbewerb zwischen Microsoft und dem großen Cloud-Rivalen Amazon, der langsamer bei der Annahme offener Datenformate war. Branchenanalysten loben Microsoft für seinen proaktiven Ansatz seit der Ankündigung von Fabric im Mai. Auch Google steht unter Druck, da es ähnliche Initiativen für offene Formate verfolgt, jedoch aufgrund der größeren Kundenbasis und umfassenden Serviceangebote von Microsoft Herausforderungen gegenübersteht. Darüber hinaus positioniert Mirroring Microsoft gegen aufstrebende Wettbewerber im Bereich Analytics wie Databricks und Snowflake, die durch die Erleichterung des Datenaustauschs an Bedeutung gewonnen haben.
Diese neueste Entwicklung stärkt die Mission von Microsoft Fabric, Unternehmen zu ermöglichen, ihre Daten unabhängig von deren Standort einheitlich zu erkennen, zuzugreifen und zu analysieren. Einige Analysten, wie Tony Baer von dbInsight, weisen jedoch darauf hin, dass solche Offenheit für Cloud-Datenanbieter unerlässlich wird, da viele Wettbewerber Lösungen zur Migration oder Replikation von Daten aus traditionellen On-Premise-Systemen implementieren. Baer merkt an: „In diesem Sinne ist die Ankündigung von Mirroring ein Beispiel dafür, mit den Mitbewerbern Schritt zu halten.“
Weitere bedeutende Updates von Microsoft Fabric umfassen:
- Allgemeine Verfügbarkeit von Fabric.
- 25.000 Kunden seit der Vorschauveröffentlichung im Mai.
- Öffentliche Vorschau der Copilot-Funktion von Fabric, die es Nutzern ermöglicht, Datenflüsse, SQL-Anweisungen, Berichte und maschinelles Lernen mit natürlicher Sprache zu erstellen.
- Erweiterung des unabhängigen Softwareanbieter-Ökosystems von Microsoft.
Mirroring ist darauf ausgelegt, Unternehmen zu helfen, kostspielige SQL-Abfragen an externe Datenbanken zu vermeiden und komplexe Migrationsprojekte, oft als Integrationssteuer bezeichnet, zu eliminieren, die nach Übernahmen auftreten.
Ein zentrales Element von Microsoft Fabric ist OneLake, ein einheitliches Datenrepository, in dem Kunden alle Daten in offenen Formaten wie Apache Parquet und Delta speichern können. Mirroring erleichtert die Replikation von Cloud-Datenlagern und Datenbanken in diese offenen Formate, um die Kompatibilität innerhalb der Fabric-Umgebung sicherzustellen, selbst wenn die ursprünglichen Datenbanken proprietäre Formate verwenden. Ab heute wird diese Technologie Azure Cosmos DB, Azure SQL DB, Snowflake und MongoDB unterstützen, mit weiteren Datenquellen, die 2024 erwartet werden.
Arun Ulagaratchagan, Microsofts Corporate VP für Azure Data, betonte die Bedeutung offener Daten zur Förderung des Geschäftswerts und erklärte: „Wir glauben wirklich, dass alle Daten offen sein müssen.“
Mirroring erweitert auch die im Mai eingeführte Funktion „Shortcuts“, die die Multicloud-Funktionen verbessert. Shortcuts ermöglichen es OneLake, Daten, die in Amazon S3 und Google Cloud gespeichert sind, zu virtualisieren, ohne dass eine Datenbewegung oder -replikation erforderlich ist. Diese Funktion ist jetzt allgemein verfügbar, jedoch auf Datenbanken in offenen Formaten wie CSV und Parquet beschränkt.
Die London Stock Exchange (LSE), die eines der größten Datenrepositories im Finanzsektor verwaltet, arbeitet eng mit Microsoft zusammen, um die Fabric-Plattform und Mirroring zu testen. Dmitri Sedov, Global Group Head of Data Intelligence bei LSE, stellte fest, dass die Implementierung noch in den frühen Phasen ist, erste Anzeichen jedoch darauf hindeuten, dass Microsofts Vision für „Cloud 2.0“ auf dem richtigen Weg ist.
Sedov hebt hervor, dass Fabric den Fokus von der Datenspeicherung, einem zunehmend commoditisierten Aspekt von Cloud-Services, weglenkt und es Kunden ermöglicht, sich darauf zu konzentrieren, wie sie ihre Daten nutzen. Mit Funktionen wie Mirroring und Shortcuts erhöht Microsoft Fabric seine Attraktivität, indem es Nutzern ermöglicht, Daten überall zu analysieren und darauf zuzugreifen.
Obwohl sich die Umsetzung in den frühen Phasen befindet, meldet Microsoft ein starkes Interesse an Fabric, wobei bereits 67 % der Fortune 500 die Plattform nutzen. Ulagaratchagan gab an, dass 85 % der Nutzer mit drei oder mehr Workloads auf Fabric arbeiten, was ein signifikantes Wachstum zeigt.
Er erklärte, dass Mirroring öffentlich verfügbare APIs von verschiedenen Anbietern von Datenbanken und Data Warehouses nutzt, um nahezu Echtzeit-Schnappschüsse von Datenbanken zu erstellen und zu pflegen. Diese Funktion nutzt Techniken zur Veränderungserfassung, um eine kontinuierliche Synchronisierung sicherzustellen.
Sobald eine Quell-Datenbank verbunden ist, profitieren die Nutzer von sofortigem Zugriff auf Funktionen wie Shortcuts, den Direct Lake-Modus in Power BI und ein universelles Sicherheitsmodell. Ulagaratchagan bemerkte: „Das führt zu einer massiven Leistungssteigerung und signifikanten Kostensenkungen.“ Zum Beispiel kann beim Einsatz von Microsofts Power BI die Anwendung direkt auf Daten in OneLake zugreifen, ohne SQL-Abfragen über mirrored Datenbanken auszuführen.
Kunden schätzen die Integration generativer KI-Funktionen, die von Azure OpenAI unterstützt wird, die vereinfachte Datenarchitektur, die wiederholte Datenerfassung minimiert, und das einheitliche Geschäftsmodell, das den Erwerb von Fabric zur Unterstützung aller Datenworkloads ermöglicht.
Während Microsoft um eine herausragende Stellung im Unternehmensdatenmarkt konkurriert, ist der Wettbewerb mit Snowflake und Databricks bemerkenswert. Obwohl Microsoft mit Databricks durch Azure Databricks zusammenarbeitet, signalisiert die Einführung von Mirroring einen strategischen Zug, um Kunden von diesen aufstrebenden Datenlösungen zu gewinnen, insbesondere da einige die Kosten von Snowflake als überhöht empfinden.
Hyoun Park, Analyst bei Amalgam Insights, betont das strategische Ziel von Microsoft, so viele Daten wie möglich sowohl in Fabric als auch in Azure zu integrieren, und deutet darauf hin, dass das Unternehmen darauf vorbereitet ist, die Wettbewerbswahrnehmung zu nutzen und Innovationen im sich entwickelnden KI-Bereich voranzutreiben.