Heute hat OpenAI ein bedeutendes Update für seinen webbasierten Chatbot ChatGPT vorgestellt: die Einführung von persistentem Gedächtnis. Zunächst wird dieses neue Feature einer ausgewählten Gruppe von Nutzern im kostenlosen Tarif sowie im kostenpflichtigen ChatGPT Plus-Abonnement (20 $/Monat) zur Verfügung stehen. Damit kann ChatGPT Informationen von Nutzern speichern und diese in zukünftigen, nicht verwandten Chats abrufen.
Diese neue Funktion markiert einen Wechsel von ChatGPTs bisherigem Ansatz, bei dem Informationen nur während einer einzigen Chat-Sitzung behalten wurden. Nach dem Ende der Sitzung begann ChatGPT von Neuem, es sei denn, die Nutzer hatten benutzerdefinierte Anweisungen in ihren Einstellungen festgelegt. Mit der Funktion des persistenten Gedächtnisses möchte ChatGPT die Interaktionen der Nutzer optimieren, indem das Wiederholen von Informationen über Sitzungen hinweg entfällt. Die Einführung erfolgt zunächst bei ausgewählten kostenlosen und Plus-Nutzern, um die Auswirkungen zu überprüfen, mit dem Ziel, die Funktion später auch für Teams und Unternehmensabonnenten anzubieten.
Dieses Upgrade kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Konkurrenzkampf im Markt der KI-Assistenten intensiver wird. Kürzlich hat Google seinen KI-Chatbot umbenannt und sein fortschrittliches Gemini-Modell unter einem neuen kostenpflichtigen Plan eingeführt, was weitere Impulse in diesem Sektor gibt.
Was erwartet Sie von ChatGPTs Gedächtnis?
In einem Blogbeitrag erläuterte OpenAI, dass der speicherfähige ChatGPT allmählich Einzelheiten aus den Interaktionen der Nutzer ansammeln wird. Wenn Nutzer möchten, dass bestimmte Informationen gespeichert werden, können sie einfach den Assistenten bitten, sich das zu "merken" und die notwendigen Details angeben. Alle festgehaltenen Informationen werden in den Nutzerkonten gespeichert und zur Verbesserung zukünftiger Gespräche genutzt. Diese Funktion kann besonders vorteilhaft für berufliche und persönliche Projekte sein. Beispielsweise können Nutzer ChatGPT instruieren, ihre bevorzugten Artikel-Formatierungen, Programmiersprachen oder Datenvisualisierungspräferenzen im Gedächtnis zu behalten, was wiederholte Anfragen überflüssig macht.
OpenAI hat angedeutet, dass die Erinnerungen von kostenlosen und Plus-Nutzern möglicherweise für das Training des Modells verwendet werden, ähnlich wie andere Inhalte. Nutzer haben jedoch die Möglichkeit, einen temporären Chatmodus zu wählen, der nicht aufgezeichnet, erstellt oder für Trainingszwecke verwendet wird.
Obwohl das Gedächtnis standardmäßig aktiviert wird, können Nutzer es in den Personalisierungseinstellungen von ChatGPT deaktivieren. Zusätzlich können sie Erinnerungen verwalten, spezifische Einträge löschen oder den Assistenten anweisen, bestimmte Informationen während Gesprächen zu vergessen.
Kontrollen zum Gedächtnis von ChatGPT: Fokus auf Sicherheit und zukünftigen Rollout
Die Integration von Gedächtnisfunktionen wird voraussichtlich das Nutzererlebnis für berufliche und persönliche Projekte verbessern. OpenAI verpflichtet sich zu einem unparteiischen Ansatz zur Bestimmung, welche Informationen beibehalten werden sollten. Das Unternehmen arbeitet aktiv daran, Verzerrungen zu bewerten und zu minimieren, um sicherzustellen, dass sensible Informationen – wie Gesundheitsdaten – nicht gespeichert werden, es sei denn, dies wird explizit angefragt.
Während OpenAI diese Funktion mit kostenlosen und Plus-Nutzern testet, wird ein breiterer Rollout für Teams und Unternehmensnutzer in naher Zukunft erwartet, mit der Zusicherung, dass ihre Erinnerungen ebenfalls von Trainingsdaten ausgeschlossen werden.
In diesem erweiterten Rollout haben Unternehmen, die GPTs erstellen, die Möglichkeit, Gedächtnis in ihre Dienste zu integrieren, um personalisierte Kundeninteraktionen basierend auf früheren Gesprächen zu ermöglichen. Jeder GPT wird sein eigenes Gedächtnis haben, das sich auf die Interaktion des Nutzers mit ChatGPT bezieht.
Zum Beispiel erklärte OpenAI: „Der Books GPT kann sich an Ihre Lieblingsgenres und Top-Bücher erinnern und seine Empfehlungen anpassen, ohne dass wiederholte Eingaben notwendig sind.“