Mistral AI startet Mistral Large und kooperiert mit Microsoft
Mistral, das innovative AI-Startup mit seinem markanten Word Art-Logo und rekordverdächtiger Seed-Finanzierung in Europa, hat Mistral Large – sein umfangreichstes Unternehmensmodell bis heute – vorgestellt. Dieser Launch geht Hand in Hand mit einer strategischen Partnerschaft mit Microsoft, die Mistral 16 Millionen Dollar neues Kapital und verbesserte Distribution über Azure bietet.
Mistral Large: Hauptmerkmale
Mistral Large ist sofort verfügbar und ein leistungsstarkes Textgenerationsmodell, das komplexe mehrsprachige Aufgaben wie Textverständnis, Transformation und Code-Generierung meistert. Laut dem MMLU-Benchmark (Multitask Language Understanding) belegt es den zweiten Platz unter den über API zugänglichen Modellen, dicht gefolgt von GPT-4.
Hauptsächlich über API und Azure AI verfügbar, unterstützt Mistral Large mehrere Sprachen, einschließlich Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch und Italienisch. Während Wettbewerber wie Google und OpenAI ebenfalls mehrsprachige Modelle anbieten, behauptet Mistral, dass sein Modell ein überlegeneres Verständnis für Grammatik und kulturelle Nuancen bietet, was die Leistung verbessert.
Mit einem Kontextfenster von 32K Tokens glänzt Mistral Large bei der Verarbeitung umfangreicher Dokumente und der genauen Informationswiederholung. Das Modell bietet zudem präzise Anweisungen, sodass Entwickler ihre Moderationsrichtlinien und nativen Funktionsaufrufe anpassen können.
Vergleiche mit größeren Modellen wie Gemini 1.5, das bis zu 1 Million Tokens verarbeiten kann, werden weiterhin angestellt, doch Mistral weist auf starke Leistungen im Vergleich zu rivalisierenden Modellen hin. In MMLU-Tests erzielte Mistral Large eine Genauigkeit von 81,2%, nur knapp hinter GPT-4 mit 86,4%. Besonders die sprachspezifische Leistung übertraf die Angebote von Meta.
Allerdings zeigte Mistral Large Schwächen bei Codierungsaufgaben; es erzielte eine Genauigkeit von 45,1% beim HumanE-Benchmark und blieb hinter GPT-3.5, GPT-4 und Gemini Pro 1.0 zurück.
Optimierung und Distribution von Mistral Small
Zusätzlich zu Mistral Large hat das Unternehmen eine optimierte Version von Mistral Small veröffentlicht, die darauf abzielt, die Latenz zu verbessern und Kosten zu senken. Dieses Modell dient als Zwischenlösung zwischen Mistrals offenen Gewicht-Angeboten und Mistral Large.
Die Partnerschaft mit Microsoft ist entscheidend für die Erweiterung von Mistrals Marktpräsenz. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden die Modelle von Mistral im Azure AI Studio und Azure Machine Learning verfügbar sein. Damit wird Mistral das zweite Unternehmen, das kommerzielle Sprachmodelle auf Azure anbietet. Azure-Nutzer können bestehende Credits für die nahtlose Interaktion mit Mistrals APIs nutzen und erhalten direkten Support.
Arthur Mensch, Mitgründer und CEO von Mistral AI, erklärte: „Bei Mistral AI machen wir generative KI überall zugänglich – durch unsere Open-Source-Modelle und die Bereitstellung unserer kommerziellen Modelle dort, wo Entwickler arbeiten. Wir freuen uns, die Verfügbarkeit von Mistral Large auf Azure AI bekanntzugeben. Microsofts Vertrauen in unser Modell ist ein Fortschritt auf unserem Weg, die KI der nächsten Generation zu demokratisieren.“
Zukunftsperspektiven und Launch der Chat-App
Mistral wird auch eine Partnerschaft mit Amazon Web Services (AWS) eingehen, um seine offenen Modelle auf Amazon Bedrock verfügbar zu machen, obwohl ein Zeitrahmen für diese Integration noch nicht bekanntgegeben wurde.
Um Vertrauen aufzubauen und mögliche Anwendungen zu demonstrieren, führt Mistral eine Chat-App ein – einen mehrsprachigen Konversationsassistenten, der es Teams ermöglicht, die Fähigkeiten ihrer Modelle zu erkunden. Nutzer können sich auf Mistrals Webseite für den Beta-Zugang anmelden und interaktiv mit der KI interagieren. Das Unternehmen weist jedoch darauf hin, dass der Assistent keinen Internetzugang hat und in bestimmten Situationen veraltete oder ungenaue Informationen bereitstellen kann. Eine unternehmensfokussierte Version ist ebenfalls in Entwicklung und wird über Selbstbereitstellung und erweiterte Moderationsfunktionen verfügen.
Mistral hat erfolgreich über 500 Millionen Dollar in Seed- und Serie-A-Runden eingesammelt, unterstützt von namhaften Investoren wie Lightspeed Venture Partners und Andreessen Horowitz (a16z).